- Papierkonservierung
- Papierkonservierung,das Haltbarmachen alter Schriftstücke, Zeichnungen, Bücher u. a. durch Neutralisierung der Säure im Papier mit gasförmigen Substanzen oder alkoholischen Lösungen. Ultraviolette Bestrahlung mit Ozoneinwirkung wird zur Mikroorganismenabtötung angeschlossen. Zur Papierkonservierung zählen auch neuere Verfahren zum Erhalt der nach 1844 aus Holzfasern und Harzleim hergestellten Papiere, die durch eine bei der Leimung verwendete Säure freisetzende Substanz vom Zerfall bedroht werden. Eines der neuesten, nur noch Stunden statt Tage dauernden Verfahren besitzt zur Schonung der Umwelt einen geschlossenen Lösungsmittelkreislauf. Die Papiere (in der Regel Bücher) werden hierbei in eine Trommel gefüllt, in der ein Vakuum erzeugt wird und anschließend die Entsäuerung mit Methoxy-methyl-Magnesiumcarbonat (MMC) in flüssiger Phase stattfindet. Nach Abpumpen der Lösung werden die Bücher mit einer Mikrowellenheizung getrocknet.U. Pauschert: »Preservation« u. »Conservation«. Maßnahmen zur Erhaltung von Bibliotheksbeständen im internat. Vergleich (1990);P. Schwerdt: Rettung für »saure« Bücher. Dt. Versuchsanlage für P. fertiggestellt, in: Dialog mit Bibliotheken, Jg. 3, H. 1 (1991).
Universal-Lexikon. 2012.